Der Friedensnobelpreis für die EU? Zugegeben- spätestens mit der Verleihung an Obama war der Preis ohnehin, sagen wir mal, fragwürdig. Aber die Verleihung an die EU ist, mit Verlaub, lächerlich, entlarvend und – hätte es des Beweises bedurft – der Nachweis dafür, daß hier nicht ein Preis für Leistung vergeben, sondern Propagandamunition gegossen werden soll.
Zwar ging der Preis wahrscheinlich nur deshalb an die EU, weil man einer Währung, dem EURO z.B., den Preis nicht verleihen kann, aber das macht es auch nicht besser. Niemals in der europäischen Geschichte dürften mehr Menschen, friedlich oder massiv randalierend, auf die Straßen gegangen sein, um gegen die Folgen des von der EU, der EU-Kommission und den vielen EU-Räten zu verantwortende Politik, die endlosen Zwangsmaßnahmen und die zentralistische Bevormundung der nationalen Staaten demonstriert zu haben. Noch nie seit 1945 dürften mehr – vornehmlich deutsche – Fahnen in anderen Ländern öffentlich verbrannt worden sein, wie anno 2012. Die Bilder von Frau Merkel in Athen waren doch gar nicht mißzuverstehen. Und wohlgemerkt: Noch ist der Deutsche Sparkommissar dort gar nicht eingeritten. Noch haben wir gar keine Sparmaßnahmen durchgesetzt gegen den Willen der Bevölkerung. Noch haben wir nur die Formulierung verbindlicher Sparmaßnahmen gefordert. Ich lasse hier mal außer Betracht, daß Griechenland sich mit Sparen gar nicht saniert bekommt und all diese Bemühungen scheitern müssen und also scheitern werden. Aber die Wut der Bürger gegen die Fremdbevormundung ist schon heute so groß, wie sie wohl noch nie war seit 1945. Und Griechenland ist nur der Anfang. Die EU und ihre Institutionen – mit welcher institutionellen Berechtigung eigentlich? –verfolgen mit aller Macht die Rettung des Euro. Mehr Unfrieden war in Europa seit 1945 nicht. Liest man in Norwegen nicht gelegentlich mal eine Zeitung? Wahrscheinlich doch, deswegen schlage ich vor, dem Nobelpreiskomitee den Karnevalsorden „Wider den tierischen Ernst“ zu verleihen.